Samstag, 10. März 2007

Kapitel 8


Nun ist es Zeit, aus dem Buch aufzublicken und euch eine Abbildung des Kampfplatzes zu zeigen, wie er sich heute darstellt: Die Hänge sind bewaldet und der Strand ist befriedet - von mächtigen Steinen, die vom Schwert des Recken Wate zurechtgehauen sein könnten - die aber heute die Aufgabe haben, den Strand zu schützen.
Denn seit Jahrtausenden nagt das Meer an dieser Stelle der Insel Hiddensee (wie sie heute heißt). Es nagt vielleicht, um den Fluch abzuwaschen, der auf der alten Kampfstätte liegt, den man in den alten Büchern nachlesen kann und der auch heute noch wirkt ...
Denn um Mitternacht bricht der Sand auf an dieser Stelle ...
die Kämpfer, die vor Jahrtausenden hier ihr Leben ließen, stehen auf aus ihren tiefen Gräbern.


Das Meer brandet wütend gegen die Steine und aus den Wellen marschieren die, die damals im Meer den Tod fanden. Dem mitternächtlichen Wanderer, der sich zufällig hier befindet, wird das Herz zu Stein ...

Denn er vernimmt Waffengeklirr aus der Brandung, die Schreie der Verwundeten, aus dem aufbrausenden Sturm, das Stöhnen der Sterbenden vom Boden, der vom Kampfeslärm vibriert.
Es ist nicht gut für den Wanderer, um Mitternacht an dieser Stelle zu sein, aber am Tage kann man ungefährdet und unbehelligt der alten Sage lauschen ....

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